Kultur & Heimatpflege

Der Landesverband Saarwald-Verein e.V. setzt sich für Denkmalschutz, Pflege des Heimatgedankens, des Volks- und Brauchtums ein. Der Verein pflegt internationale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit und er lobt regelmäßig den Saarländischen Heimatpreis aus.

Kulturarbeit aus Tradition

Ein seit 1907 bestehender Verein mit zahlreichen Ortsvereinen hat in dieser langen Zeit eine eigene Kultur entwickelt, die von Vielfältigkeit, Toleranz, Unterstützung und Leistungsbereitschaft geprägt ist. In ihrem Mittelpunkt steht die Aktivität und das Wohl der Vereinsmitglieder.

Das Kulturverständnis der Saarwäldler ist stark geprägt der Herder’schen Vorstellung von Kultur, also dem Wirken des Menschen, der auf die Natur Einfluss nimmt.

Der Saarwäldler ist ein geselliger Mensch. Er möchte sich austauschen und gemeinsame Erlebnisse teilen. Dies tut er weniger virtuell als vielmehr bei gemeinsamen Veranstaltungen, die gerne von gemeinsamem Gesang und Unterhaltung geprägt sind. Gemeinsames Wandern durch die Kultur- und Naturlandschaften, ist ein zentrales Bindeglied der Vereinsmitglieder. Dabei werden geographische, historische, geologische und naturkundliche Themen in kleinen Vorträgen vor Ort vermittelt und eine gemeinsame Vorstellung von Heimat geschaffen.

Der Saarwäldler versucht bei seinem Tun den Einfluss auf die Natur zu minimieren. Lange vor Begriffen wie dem „ökologischen Fußabdruck“ halten sich die gemeinsamen Aktivitäten der Vereinsmitglieder an diese Maxime. Er setzt sich gegen jede unnötige Zerstörung der Natur ein und lobt vorbildliche kulturelle Aktivitäten in der Heimat aus.

(von Eric Glansdorp, Hauptkulturwart SWV, 2018)

Foto: MfU Saarland (Ministerium für Umwelt)

Kulturwandern schafft Heimat

Getragen wird das Kulturwandern von Wanderführern, die der Wandergruppe auf einer hierfür erarbeiteten Wegführung, geographische, historische, geologische und naturkundliche Kurzinformationen vermitteln. Dies geschieht am Ort des „Geschehens“, sodass die Wanderer die gegebene Information mit dem Ortserlebnis verknüpfen können. Weg und vermittelte Informationen sind an die Zusammensetzung der Wandergruppe angepasst. Der Wanderführer vermittelt die Informationen ehrenamtlich und unterhaltsam im Rahmen seiner Vereinsaktivität.

Aus der Tradition der Bannbegehung in der frühen Neuzeit heraus entstand das Kulturwandern, bei dem in der lokalen Bevölkerung bedeutsame Informationen, wie Grenzen, Flurnamen und Erinnerungen an Ereignisse mündlich tradiert wurden. Erst ab dem 18. Jh. fanden Aufzeichnungen dieser heimatgeschichtlichen Informationen statt. Ein Vorgang, der bis heute im Gange ist.

Den Saarwäldlern schafft das Kulturwandern ein gemeinsames Heimatbewusstsein, das vor Ort diskutiert werden kann und das kontinuierlich in seiner Veränderung erfahren wird.

(von Eric Glansdorp, Hauptkulturwart SWV, 2018)

Denkmalschutz ist ein Stück Heimat

Denkmäler sind kulturelle Hinterlassenschaften, die mit Informationen verknüpft bedeutsam für die Schaffung einer gemeinsamen kulturellen Identität der Bevölkerung sind. So sind Denkmäler immer verbunden mit einem gemeinsamen Heimatgedanken, der von einer Bevölkerungsgruppe getragen wird.

Der Saarwäldler erfährt beim gemeinsamen ->Kulturwandern über die Hintergründe, die ein Objekt zum Denkmal machen. Er trägt durch seine Bereitschaft Objekten als Teil seiner Heimatvorstellung zu akzeptieren für deren Erhalt bei.

Der Saarwäldler ist sich der ständigen Veränderung der Heimat bewusst und toleriert Neues in der heimatlichen Denkmallandschaft, setzt sich aber auch für den Erhalt auch seiner Sicht wichtiger Denkmäler ein. Nur die wenigsten „Denkmäler“ sind übrigens staatlich geschützt. Viele sind vom Verständnis und Wohlwollen der Besucher und derjenigen abhängig, die den Ort pflegen. Einige der „Erinnerungsstücke“ können nur in einem Museum erhalten werden. Unsere Städte und Dörfer mit ihren Museen sind beim Kulturwandern wichtige Anlaufpunkte.

(von Eric Glansdorp, Hauptkulturwart SWV, 2018)