Am 22. Mai wandert der Lebacher Saarwaldverein den Beruser Grenzwanderweg.
Treffpunkt ist um 09:30 Uhr in Lebach auf dem Bitscher Platz. Von dort aus geht es zügig mit privaten Pkw los.
Gegen 10:30 Uhr besichtigt man für ca. eine Stunde den außergewöhnlichen Gebäudekomplex des erst 2019 außer Betrieb gestellten französischen Privatsenders Europe 1 – ein Wunderwerk der Architektur und der Rundfunktechnik der Nachkriegszeit.
Die Teilnehmerzahl ist bei der Besichtigung auf 20 beschränkt. Ein Eintritt von 5 € wird für die Führung erhoben. Deshalb ist es wichtig, sich anzumelden unter: saarwaldverein@lebacher-wind.de!
Senderanlage Europe 1, © Wolfgang Birkenbach
Innenansicht Europe 1, © Wolfgang Birkenbach
Danach geht es zum Beruser Europadenkmal, bei dem die Wanderung beginnt. Indem sich die Wandergruppe Richtung Westen, also französische Grenze bewegt, eröffnet sich ihr ein herrlicher Ausblick auf das lothringische Hügelland, in denen die Bergarbeiter-Dörfer des La Houver Kohlereviers um Creutzwald herum liegen. La Houve war einmal die größte und wichtigste französische Kohlegrube, die als letzte in Frankreich geschlossen wurde.
Vor Grenzübertritt bei Berviller geht es vorbei an den stillgelegten Beruser Kalksteinbrüchen, die für die Völklinger Hütte einmal eine große Bedeutung hatten.
Im malerischen Dörfchen Berviller spaziert man zunächst an der Dorfkirche St. Fiakrius vorbei, die bereits nach dem Dreißigjährigen Krieg als Saalkirche erbaut wurde (sie ist berühmt wegen ihrer bezaubernden Glasfenster und ihrer berühmten Orgel), passiert die Blasiuskapelle und eine „Lourdes-Grotte“, zu der heute noch an Maria-Himmelfahrt Lichterprozessionen aus der ganzen katholischen Gegend durchgeführt werden, und erreicht wieder die deutsche Grenze bei Berus.
Vorher aber, sozusagen im Niemandsland, sind zwei Kunstwerke zu besichtigen, welche zum einen – von Kinderhänden geschaffen – der Aussöhnung dienen und zum anderen ein Mahnmal direkt auf der Grenze darstellen, das die beiden Völker zur Freundschaft ermutigt.
Bevor die Wanderung endet, besucht man noch die legendäre Orannakapelle. Dort beten Frauen, die einen Mann suchen, schon seit Jahrhunderten:
Häälich Orann, bescher mer en Mann!
Kään Seffer, kään Schmesser,
kään met em rooden Bart,
die sinn von känner gudden Art!
Bescher mer en gudden Mann,
dass aich lang dran hann!
Die Schlussrast erfolgt in der Nähe des Europadenkmals im Margarethenhof.
Die Wanderung, die von Lothar Schmidt geführt wird, ist ca. 7 km lang und als leicht einzustufen. Trotzdem sind feste Schuhe angesagt.
Herzlichen Gruß
Lothar Schmidt, Am Schützenberg 34, 66822 Lebach, Tel.: 0049 6881 91333, Mob.: 0049 157 7172 1418